Sine nomine STAUD (UA), GUBAIDULINA, RIHM u.a.
Windkraft - Kapelle für neue Musik
Wer an Blechbläser denkt, denkt oft an Fanfarenmusik, es ist aber viel mehr. Gibt es zahlreiche Kompositionen für kleine Holzbläserformationen, so ist die Auseinandersetzung mit dem Blech im 20. und 21. Jahrhundert zwar sehr überschaubar, aber dafür umso vielfältiger. Um das Auftragswerk des Osterfestival Tirol und Windkraft an Johannes Maria Staud Jagende Wolken, blendendes Blau! spinnt sich ein faszinierender Klangkosmos. Zu Beginn steht Luciano Berios Call als kurze musikalische Zeremonie, eine Einladung zum Zuhören – bevor das Fest beginnt. Sofia Gubaidulinas Quattro hinterfragt die Vorstellung, wie eine Fanfare von Blechblasinstrumenten klingt. Sie zeigt uns eine unberechenbare, gewaltige Klangwelt, in der das Einfache und das Komplexe miteinander verschmelzen. Hans Abrahamsen, einer der wichtigsten nordischen Komponisten, schafft in Round And In Between Spannungen zwischen dem „Runden“ langer Töne und dem rhythmischen „Dazwischen“. Einen vollkommenen anderen Zugang findet Bernhard Gander, er vertont in Messing 5 die Elemente der Legierung aus Kupfer und Zink sowie die Verformung und Bearbeitung des Materials durch Biegen und Klopfen. Benedict Mason spielt in Brass Quintet mit Raum, Bewegung sowie Klangfarbe und geht dabei in Extreme. In Erinnerung an den letztes Jahr verstorbenen großen Wolfgang Rihm erklingt sein In nomine I, das von meditativer und gleichzeitig dramatischer Atmosphäre ist. Ein Abend voller Spannung und Entspannung, von Schein und Sein.
Windkraft – Kapelle für Neue Musik
Patrik Hofer, Bernhard Winkler, Marco Blaauw – Trompeten
Viktor Praxmarer – Horn
Markus Waldhart – Posaune
Maximilian Petz – Posaune und Kontrabassposaune
Clemens Neuner – Tuba
Programm:
Luciano Berio (1925-2003)
Call
Benedict Mason (*1954)
Brass Quintet
Johannes Maria Staud (*1974)
Jagende Wolken, blendendes Blau! (UA)
Sofia Gubaidulina (*1931)
Quattro
Hans Abrahamsen
Round And In Between
Wolfgang Rihm
Sine nomine I